2019 feierte Weimar das 100. Jubiläum der Gründung des Bauhauses und der Verabschiedung der Weima- rer Verfassung - zwei Ereignisse, die Weimar, Deutschland und Euro- pa geprägt haben. Das ist ein Anlass, noch einmal die wechselvolle Geschichte der Stadt aufzuzeigen: Weimar als Hauptort der deutschen Klassik, auf dessen Mythos sich spätere Erneuerungsversuche - mit Franz Liszt beginnend bis zum Bauhaus - immer bezogen und an den sie anknüpfen wollten. Aber alle Bemühungen, in der Stadt die modernsten internationalen Kunstströmungen zu etablieren, scheiterten an konservativen Weimarer Kreisen und zwangen die jeweiligen Protagonisten der Avantgarde zum Verlassen der Stadt.
In den 1920er Jahren knüpften dann auch die Nationalsozialisten an den Mythos Weimar an, machten die Stadt zur Gauhauptstadt und zum Zentrum ihrer deutsch-nationalen und völkischen Kulturgesinnung bis hin zur Barbarei mit der Errichtung des KZ Buchenwald. Die Kunst- und Deutschpädagogin Christine Belling wird in ihrem Vortrag diese Spuren verfolgen und dabei auch den Blick auf die Bauhausgründung und die Weimarer Verfassung richten.
Bibliothek der Ohlendorff´schen Villa / Kulturkreis Walddörfer e.V.,
Im Alten Dorfe 28, 22359 Hamburg
Eintritt 12€, ermäßigt 10€, Vorverkauf ab 28.1.20