Volksdorfs Kultur- und Begegnungsstätte
Vom Einfamilienhaus zur Begegnungsstätte
Die Ohlendorff’sche Villa hat eine wechselvolle Geschichte: erst Eigenheim für einen alleinstehenden älteren Herrn, dann Casino der britischen Besatzung, einige Jahre lang städtische Dienststelle, Leerstand und Paket-Verkauf an einen Investor, der das Haus laut Kaufvertrag denkmalgerecht restaurierte und an die Stiftung übergab. Heute ist die Villa als Kultur- und Begegnungsstätte „Volksdorfs erste Adresse“.
Erbaut wurde das Gebäude 1928 und 1929 durch Hans von Ohlendorff (1880 – 1967) an der Stelle seines Elternhauses. Architekt war Erich Elengius (1879 – 1948). In ihrem äußerlichen Erscheinungsbild gehört die Villa in die Tradition des Neo-Klassizismus im Reformstil der Vorkriegszeit (1904 – 14), der parallel zu den herrschenden Stilrichtungen auch in den zwanziger Jahren fortlebte.
Bemerkenswert ist, dass das Gebäude keinen direkten Zugang zu Ohlendorffs Park hatte, der sich seinerzeit noch über die damals hier noch nicht durchgehend vorhandene Eulenkrugstrasse erstreckte.
Auf über 400 Quadratmetern Wohnfläche lebte Hans von Ohlendorff, obwohl im fortgeschrittenen Alter noch verheiratet, stets alleine. Die Gestaltung im Inneren zeigen, dass er ein gastfreies Haus führte. Nach dem Betreten der Villa geht die Blickachse quer durch die Glastüren in den Park. Vom Empfangszimmer aus führen grosse Türen nach rechts in das Musikzimmer, heute „Bibliothek“, und nach links in den Speisesaal. Der Speisesaal hat im Osten eine Apsis, die an Ohlendorffs Aktivität als Freimaurer erinnert.
Das Obergeschoss enthielt die Privaträume: zwei Gästezimmer mit gemeinsamem Bad. Das „Frühstückszimmer“ (Mitte) und das frühere Schlafzimmer des Hausherrn schliessen sich an. Auf allen Etagen waren „Dienergänge“ mit jeweils einer Art Teeküche mit Speiseaufzügen in die Küche im Keller. Unterm Dach wohnte der Hausmeister.
Bildquellen
- Die Ohlendorff’sche Villa: Dirk Heurich
- Die Ohlendorff’sche Villa: Dirk Heurich
- Die Ohlendorff’sche Villa: Dirk Heurich
- Die Ohlendorff’sche Villa: Dirk Heurich